Montag, 19. Dezember 2016

Eine moderne Weihnachtsgeschichte










Langsam aber sicher geht allen die Puste aus.


In wenigen Tagen ist Weihnachten und doch ist noch keine Ruhe eingekehrt: die letzten Geschäfte wollen abgewickelt, dringende Aufträge noch platziert, Lagerware gezählt und Last-Minute-Geschenke gekauft werden.

Die Weihnachtsfeiern sind gefeiert und die Weihnachtsmärkte ausgiebig besucht worden. Punsch und Glühwein wurde genossen und es gab reichlich Plätzchen.

Ein erstes kollektives Aufatmen. Eine ganz besondere Stimmung breitet sich aus. Das Fest der Liebe ist in greifbare Nähe gerückt und ganz langsam verabschiedet sich jeder innerlich vom Arbeitsalltag. Immer öfter nehmen wir in dieser Zeit im Office den Telefonhörer in die Hand, um einfach DANKE zu sagen. Um miteinander zu sprechen, sich gegenseitig nur das Beste für die unmittelbar bevorstehende Weihnachtszeit und das Neue Jahr zu wünschen.

"Christmas is not a time nor a season, but a state of mind. To cherish peace and goodwill to be plenteous in mercy, is to have the real spirit of Christmas." - Calvin Coolidge

Eine tiefe Sehnsucht, das gemeinsame Jahr Revue passieren zu lassen. Alte Lasten loszulassen und gemeinsam positiv in die Zukunft zu schauen.

Die unausgesprochene Übereinkunft, dass es nicht nur um Business und Konjunktur, um fallende oder steigende Preise geht. Das gemeinsame Wissen. dass es immer und zu allererst  um die Menschen geht. Um Kommunikation, um das Miteinander, um gemeinsame Projekt, Pläne und Strategien. Es geht darum gemeinsam Lösungen zu finden und miteinander Stürme zu überstehen.

Es geht um das WIR und nicht um das ICH.

Das nahende Weihnachtsfest macht uns alle ein bisschen sanfter. Die gemeinsame Sehnsucht nach Frieden und Glück eint uns. Wir wollen positiv sein. Und geben. Weihnachten macht, dass wir bessere Menschen sein möchten. Weihnachten macht uns dankbar.

Und auch wir sind zutiefst dankbar. Wir durften mit Ihnen ein tolles und erfolgreiches Jahr erleben. Sie waren immer ein ganz fantastischer Partner. Und zwar nicht nur dann, wenn die Sonne schien, sondern auch und insbesondere dann, wenn die See mal ein bisschen stürmisch war. Wir sind dankbar, dass wir Teil Ihrer Strategie und Ihres Erfolges sein dürfen.

Wir sind dankbar dafür, dass wir die besten Kunden der Welt haben!

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein ganz wunderbares und entspanntes Weihnachtsfest und einen fantastischen Start in das Neue Jahr.

Mit einem kleinen Clip verabschieden wir uns von Ihnen für 2016, freuen uns auf spannende und erfolgreiche Projekte in 2017.




Dankbare Grüße aus Bremen - lassen Sie es sich gutgehen!



Claudia Münster







Freitag, 2. Dezember 2016

Neues vom Markt: November 2016

Münsters Rückblick

Meine Fehleinschätzungen werden irgendwie zur Gewohnheit. Im letzten Rückblick mutmaßte ich, dass der Peak fast erreicht sei. Ist er aber immer noch nicht. Die Preise für Flansche aus C-Stahl stiegen den ganzen November fröhlich weiter. Doch Ende November gab es an den Märkten eine überraschende Entwicklung. Nun aber mehr dazu.

Börsennotierte Stahlkontrakte und die Preisentwicklung 

  • Der Eisenerzpreis stieg den ganzen November an und brach am 29.11. plötzlich um 10% ein.  
  • Ebenso sah es beim chinesischen Betonstahlkontrakt aus. Den ganzen November stieg der Preis unaufhörlich, bis er Ende November um etwa 8% auf EURO 403/Tonne einbrach.
  • Lediglich im Bereich Warmstahlerzeugnisse in Europa und den USA stiegen die Preise und kommen langsam aus dem Tal heraus. 
  • Die Preise für Flansche aus C Stahl sind seit dem 18.10.2016 um satte 25% gestiegen. Bis zum Preiseinbruch Ende November waren die extrem gestiegenen Preise für Eisenerz und Kokskohle mitursächlich für. Eine weitere Ursache sind die im Winter alljährlich wiederkehrenden Energieprobleme in China. Daran scheint auch die Umstellung von Kohle- auf Gasöfen in der Industrie nichts geändert zu haben 

Chinas Produktion und Wachstum

  • Die drastisch gesunkenen Preise für Eisenerz und Kokskohle sowie der Fall des chinesischen Betonstahlkontrakts haben sich noch nicht auf die Preise des Vormaterials für C-Stahl Flansche ausgewirkt. Aktuell sind hier also noch weiter steigende Preise hinzunehmen. 
  • Die Verschmelzung ist vollzogen: Die chinesischen Stahlhersteller Baosteel Group und Wuhan Iron and Steel Group sind zu China Baowu Steel Group und damit zum weltweit zweitgrößten Stahlhersteller geworden. 
  • Chinas Wirtschaft nutzt das Momentum und wächst weiter, nachdem für zwei Jahre Krise angesagt war. Der PMI (Purchasing Manager Index) stieg im November  für den Industriebereich vom 51.2 im Vormonat auf einen Wert von 51.7.
  • Auch im 3. Quartal blieb das Wirtschaftwachstum stabil auf einem Wert von 6,7%. Damit scheint die Vorgabe der Regierung mit einem angestrebten Wirtschaftswachstum  von 6,5% in 2016 in realistische Nähe gerückt.

Binnen-Märkte 

  • Die deutsche Industrie  bleibt wegen gesteigerter Inlandsnachfrage und gestiegener Exportgeschäfte weiter auf leicht steigendem Niveau.  
  • Das Problem der Überkapazitäten im Bereich der weltweiten Stahlproduktion wird uns noch eine ganze Weile beschäftigen. Salzgitter Vorstand Heinz Jörg Fuhrmann geht von einer Periode von 7 bis 10 Jahren aus, die notwendig sind, um das Problem nachhaltig zu lösen.

Ausblick oder: Mein Blick in die Glaskugel 

Es ist mein Job den Ausblick zu wagen und ich nehme die Herausforderung an. Mit meiner vermeintlichen Fehleinschätzung vom letzten Mal hab ich meinen Frieden geschlossen. Denn zum einen war unser Tipp im letzten Blogpost, dass JETZT der richtige Zeitpunkt zum Kaufen ist, richtig. Denn der Preis ist in dieser Zeit weiter und zwar um saftige 7% gestiegen.

Die Märkte spielen anscheinend komplett verrückt und die verschiedenen Faktoren  korrespondieren alle miteinander und dann wieder doch nicht. Fakt ist, dass unsere Arbeit im Moment etwas der eines Börsenmaklers ähnelt, der sich ständig die aktuellsten Entwicklungen über's Smartphone jagen lässt.

Tja..meine Einschätzung: Ich glaube, dass die Preise für Flansche in der kommenden Woche leicht nachgeben werden, wenn die chinesischen Vormateriallieferanten auf die Entwicklung im Bereich Kohle und Erz reagieren. Allerdings sollte es nur eine ganz leichte Sekung um 1-2% sein. Doch diese Erholung wird nur von kurzer Dauer sein, da jeder diese Chance nutzen und außerdem sein Lager für Q1 2017 auffüllen will. Dieser steigende Bedarf kombiniert mit den Faktoren: Energie-Engpässe, Weihnachtsfest und das chinesische Neujahrsfest, das 2017 auf Ende Januar fällt, wird die Preise weiter in die Höhe treiben. Die Steigerung wird bei etwa 25% liegen und sich dort für etwa 2 Monate bewegen, bis es langsam wieder nach unten geht.

Aber wie immer zum Schluss der Hinweis: Ich kann nicht wirklich hellsehen und wir alle wissen nicht, wo die Reise hingeht. Deshalb mein Tipp

"Was Sie heute gekauft haben, kann nicht morgen teurer sein."


 Dynamische Grüße aus Bremen. Lassen Sie es sich gut gehen



Claudia Münster

Dienstag, 15. November 2016

Preissteigerungen und kein Ende in Sicht

Alle verfluchen die Dumpingpreise für Stahlprodukte aus China.

Ja, aber SO wollten wir das auch nicht!

China steht seit Monaten im Brennpunkt der Kritik, weil die Volksrepublik den EU-Raum mit Stahl und Waren daraus zu Dumpingpreisen überschwemmt. Diese Situationen ist uns allen bekannt und für abendfüllende Diskussionen geeignet. Aber das ist nicht unser heutiges Thema.

Denn für den Bereich Import-Flansche aus China  hat sich sprichwörtlich über Nacht das Preisgefüge  komplett verändert. Seit dem 18.11.2016 haben sich die Preise um etwa 18% erhöht.

Das kommt Ihnen bekannt vor?

Ihre Erinnerung täuscht Sie nicht. Bereits Anfang März diesen Jahres gab es eine vergleichbare extreme Preissteigerung. Damals waren diese Preise am Markt - anders als jetzt - jedoch nicht durchzusetzen. Die Großhändler verschoben die Lageraufstockungen um wenige Wochen und von der exorbitanten Preissteigerung waren Ende April nur noch 5% übrig geblieben, die in der beginnenden Maiwärme einfach ebenfalls dahinschmolzen.

Bei den aktuell steigenden Preisen ist die Situation komplett anders. Dieses Mal steigen die Preis einfach weiter. Tag für Tag. Ein Ende ist nicht in Sicht. Eine Bindefrist bekommen wir von unseren Herstellern kaum noch. Denn wer weiß schon, wie die Preise morgen sein werden?

Als Hauptursache werden die unglaubliche Erhöhung der Preise für Kohle sowie Koks herangezogen. Weitere Erklärungsversuche greifen auf die aktuellen Maßnahmen der chinesischen Regierung zurück. Dazu gehören eingeführte stringentere Maßnahmen zum Schutz der Umwelt sowie Werksschließungen.

Wenn ich alle Daten aus den relevanten Medien, die Einschätzung von Analysten und Politikexperten sowie die Entwicklung der Preise für Rohmaterial zusammennehme, sollten wir uns darauf einstellen, dass die Preise weiter steigen.

Mehr zur Situation und den Aussichten  erfahren Sie im aktuellen Video.





Dynamische Grüße aus Bremen - lassen Sie es sich gut gehen



Claudia Münster

Mittwoch, 2. November 2016

Neues vom Markt: Oktober 2016

 

Münsters Rückblick

Wieder einmal hat sich gezeigt, dass die Versuche, den Markt vorherzusagen, nicht immer die beste Trefferquote haben. Trotz sorgfältiger Auswertung und Berücksichtigung relevanter Faktoren, macht der Markt gelegentlich doch, was er will und lässt sich nicht in die Karten schauen. 
So hatte ich beim letzten Rückblick auf den September prognostiziert, dass die Preise für Rohmaterial und damit auch für Flansche aus China im Oktober vermutlich stabil bleiben. Das war eine Fehleinschätzung, wie Sie im aktuellen Artikel lesen werden.

Börsennotierte Stahlkontrakte und die Preisentwicklung 

  • Der an den Börsen gehandelte Eisenerzpreis hat den höchsten Stand seit einem halben Jahr erreicht. 
  • Der LME Betonstahlkontrakt hingegen stagnierte.  
  • Der Nickelpreis an der LME war im Oktober stark schwankend, hat sich aber im Ergebnis kaum verändert. 
  • In China ist der Preis für Eisenerz Ende Oktober um sagenhafte 62% gestiegen.
  • Der chinesische Betonstahlkontrakt hat mit einem Preis von € 342,00 ein Zwei-Monats-Hoch erreicht. 
  • Die Preise für Flansche aus China sind seit dem 18.10.2016 um etwa 8% gestiegen.

Chinas Produktion und Wachstum  

Chinas Rohstahlproduktion hat sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,9% erhöht.

Die weltweite Ausnutzung der Rohstahlproduktion lag im September lediglich bei 70%, was  insbesondere auf Chinas Rohstahlproduktion zurück zuführen ist. 

In Deutschland hingegen ist die Rohstahlproduktion im betroffenenden Zeitraum um 4% gesunken. 

Der offizielle PMI (Chinese Purchasing Manager Index) ist im Oktober um 0,8% auf den Wert 51,2 auf den Jahreshöchstwert gestiegen.  

Binnen-Märkte 

Accelormittal kündigt für Flachstahl bei Lieferungen ab Dezember erhebliche Preissteigerungen an. Ähnliche Ankündigungen kamen ebenfalls von anderen Produzenten. 

Diese Erhöhungen sind wegen der vollen Auftragsbücher wohl auch realisierbar. Die Metalberatungsgesellschaft MEPS schätzt, dass diese kleine hochpreisige Phase jedoch zu Beginn des 2. Quartals wieder vorbei sein werde. 

Ausblick oder: Blick in die Glaskugel

Trotz der angekündigten Preiserhöhungen europäischer Stahlproduzenten und der aktuellen erhöhten Preise in China wird erwartet, dass die Erhöhungen nicht von langer Dauer sein werden. Denn eines der Hauptprobleme - die Überproduktion aus China - bleibt unverändert bestehen. So lange das so bleibt, wird sich ein angemessener und gesunder Preis nicht nachhaltig am Markt realisieren lassen.  
Von politischer Seite wird in diesem Zusammenhang ein wenig ungeschickt und auch halbherzig agiert. Gabriels jüngste Äußerungen in einem Gastartikel, in denen er China ziemlich deutlich angreift, unmittelbar im Vorfeld seiner aktuellen China-Reise sind sicher nicht hilfreich bei der Suche nach einer befriedigenden Lösung. Die Bilder aus China sprechen eine deutliche Sprache. Und in Chinas Medien wird der Besuch des Wirtschaftsministers gleich ganz ignoriert. 
Die jüngsten Preiserhöhungen, die wir bei unseren Herstellern hinnehmen mussten, sind nach deren Einschätzung nicht dauerhaft. Tatsächlich wird uns berichtet, dass es bislang nicht vorgekommen ist,  dass der Preis für Rohmaterial mehr als zehn Tage hintereinander gestiegen ist. Die Hersteller gehen davon aus, dass jetzt der Peak erreicht ist und die Preise in Kürze wieder etwas nachgeben werden. 
Und mit dieser Einschätzung schließe ich den Rückblick ab und hoffe, dass ich dieses Mal richtig liege. 
Dynamische Grüße - lassen Sie es sich gutgehen



Claudia Münster

 

Freitag, 14. Oktober 2016

So verhindern Sie unnötige Reklamationen oder warum Waschanlagen eine feine Sache sind


Wenn die Geschäfte schlecht laufen steigt die "Qualität" von Reklamationen.

Ob es dazu eine aussagekräftige Statistik gibt, kann ich Ihnen nicht sagen. Aber es ist exakt das, was ich von unseren Kunden höre. Vielleicht sind es auch Zufälle, die eine Rolle spielen.

Doch in schwierigen Zeiten wird um jeden Auftrag und jeden Kunden gekämpft. Dann wird der eigene Auftritt und die einwandfreie Beschaffenheit Ihres Produktes noch wichtiger.

So beobachten unsere Kunden bei Ihren Endkunden eine erhöhte Neigung Flansche zu reklamieren, deren Funktionstüchtigkeit keinesfalls beeinträchtigt ist. Da gibt es Reklamationen wegen minimaler und leichter Kratzer auf der Dichtfläche oder ähnliches.

Unsere Kunden sind wegen dieser Vorfälle etwas ratlos, denn Sie wollen diese Art von unnötigen Reklamationen nicht akzeptieren und an ihre Hersteller weitergeben. Doch andererseits können Sie es sich nicht erlauben Kunden zu verlieren.

Eine Diskussion mit Kunden darüber, ob eine Reklamation  gerechtfertigt ist, ist nicht zielführend. Denn auch wenn Sie die Diskussion "gewinnen" und die Reklamation abwehren, haben Sie die Kundenbindung nicht gerade gesteigert.

Sinnvoll ist stattdessen ein Weg, der zu einer höheren Zufriedenheit Ihrer Kunden und einer stärkeren Bindung an Ihr Haus führt. Geeignet ist die Steigerung Ihres Auftritts und  die Verbesserung der Produktbeschaffenheit über die Norm-Anforderungen hinaus. 

Und hier kommen wir ins Spiel. Wir haben gemeinsam mit unseren Herstellern Maßnahmen ergriffen, damit die Flansche nicht nur alle Anforderungen des jeweiligen Standards an Material, Ausführungen usw. erfüllen. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, die Flansche darüber hinaus einfach noch "hübscher" zu machen: keine überflüssigen Kratzer, keine überschüssiger, schmieriger Rostschutz und keine unnötigen Transportschäden wegen supoptimaler Verpackung in den Kisten .

Erfahren Sie mehr dazu in unserem aktuellen Video:



Da wir für Sie immer besser werden wollen, würden wir uns riesig freuen, wenn Sie uns bei den nächsten Lieferungen ein Feedback geben würden.

  • Haben Sie Verbesserungen bei dem Rostschutz der Flansche  festgestellt?
  • Ist die vertikale Trennung verschiedener Abmessungen für Sie von Vorteil? 
  • Ist die Optik der Flansche besser geworden?

Herr Lange spricht in dem Video über die Verpackung in Pappkisten als mögliche Alternative. Wie sind Ihre Erfahrungen? 




Wenn es Schräubchen gibt, an denen wir drehen können, um Sie noch zufriedener zu machen, sprechen Sie uns bitte an.

Update:
Gerade haben mich Fotos der "Waschanlagen"-Flansche erreicht. Ich bin sprachlos und freue mich über diesen Effekt!



Dynamische Grüße aus Bremen - lassen Sie es sich gut gehen



Claudia Münster











Dienstag, 4. Oktober 2016

Neues vom Markt: September 2016

Der Markt im September: Ein kurzer und  knackiger Rückblick für Sie 


Börsennotierte Stahlkontrakte und Preisentwicklungen

  • Die Preise für Rohmaterial / C-Stahl sind im September im Wesentlichen stabil geblieben. 

  • Für den Edelstahlbereich  hat es Ende des Monats einen überraschenden Preisanstieg zwischen 4 - 6% gegeben. 

  • Der chinesische Betonstahlkonrakt hat sich Ende des Monats nach vorherigen Preisverfällen etwas erholt und ist auf 308 EURO/Tonne gestiegen.

  • Der Preis für Eisenerz ist leicht gestiegen und somit 33% höher als zum Jahresbeginn. Bis sich die Preise jedoch nachhaltig erhöhen, wird noch geraume Zeit vergehen und voausgesetzt die Überproduktionen können reduziert werden.


Chinas Produktion & Wachstum

  • Die Ergebnisse des  Q3 2016  werden von offizieller chinesischer Seite erst am 19.10.2016 bekannt gegeben. Laut  dem chinesischen Online Magazin Caixin soll gut unterrichteten Quellen zufolge das Bruttoinlandsprodukt  in Q3 um 6,7% gestiegen sein. Bezogen auf 2016 gesamt  ist damit das Wirtschaftswachstum in der zweitgrößten Vokswirtschaft der Welt auf den niedrigsten Stand seit 1993 gesunken
  •  Der chinesische PMI (Purchasing Managers Index) ist von August minimal um 0,1 auf nun 50,1 gestiegen.
  • Nachdem die chinesische Regierung einer Zusammenlegung der Stahlhersteller Baosteel und Wuhu Iron & Steel Group zugestimmt hat, steht der Fusion nichts mehr im Weg. Der neue Konzern - China Baowu Steel Group - wird der zweitgrößte Stahlhersteller weltweit sein.  

Binnen-Märkte

  • Die leichten positiven Tendenzen im Markt halten an. Die Produktion von Rohstahl in Deutschland ist im Vergleich zum August 2015 um 2,4% gestiegen. Die Auftragseingangslage im deutschen Maschinen- und Anlagenbau ist im Vergleich zum August 2015 um 2% gestiegen. Wobei der positive Implus insbesondere auf die mit um 8% deutlich gestiegenen Auftragseingänge aus dem Inland zurückzuführen ist, berichtet der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Dennoch kann noch keine Entwarnung gegeben werden. Die Stahlkrise besteht weiterhin. Die deutsche Stahlindustrie erhofft sich hier auch von der Tagung des Europäischen Rats für Wettbewerbsfähigkeit, die Ende September im Brüssel stattgefunden hat, Hilfe. Die Industrie hofft, dass eine klare Positionierung der Institutionen im Hinblick auf den Marktwirtschaftstatus der Volksrepublik China eingenommen wird.  Sobald ich hierzu nähere Infos haben, werde wir Sie updaten. 

  • Innerdeutsch hat es gerade erst anläßlich des Deutschen Stahldialogs in Berlin die Zusicherung des Kanzleramtsministers gegeben, dass die Regierung die deutsche Stahlindustrie  gerade auch im Hinblick auf Dumping unterstützen werde.  

  • Und ganz aktuell hat der Stahlgipfel im Saarland stattgefunden. Thema war u.a. die geplante Reform des Emmissonsrechtehandels, der eine Verschärfung der Situation für den Binnenhandel bedeutet (wir haben hier darüber berichtet). Wortgewaltig wurde die Unterstützung der Binnen-Stahlwirtschaft angekündigt. Wir warten einfach ab, wie diese aussehen wird

Ausblick oder Blick in die Glaskugel  

Für den Bereich der Flansche aus C-Stahl gehen wir nach den aktuellen Entwicklungen davon aus, dass die Preise auch im Oktober stabil bleiben und zwar trotz der aktuellen Feiertage in China, die in der Regel Bewegung in die Preise bringen.

Allerdings sind gewisse Lieferengpässe zu erwarten, wenn die zu erwartenden Lageraufstockungen für das Q1 2017 jetzt im Oktober geballt platziert werden.  

Die Auftragslage im Binnenmarkt scheint die ersten positiven Impulse zu gekommen, die sich hoffentlich in 2017 fortsetzen.  
 
Dynamische Grüße aus Bremen - Lassen Sie es sich gut gehen!



Claudia Münster


Donnerstag, 15. September 2016

Markt-Schnipsel oder ein Kessel Buntes

Es gibt nicht immer DAS Thema.

Stattdessen gibt es aktuell  mehrere Themen, die so interessant sind, dass wir damit jeweils einen ganzen Video-Artikel hätten füllen könnten. Aber dann hätten wir andere Themen weglassen müssen. Da es aber um Sie geht und wir Ihnen einen Überblick verschaffen möchten,  geben wir Ihnen heute ein paar Markt-Schnipsel. Wenn Sie zu einem der Themen detailliertere Infos möchten, greifen wir das gern in einem extra Beitrag auf.

Neue Druckgeräterichtlinie - Schönheitsreparatur oder Neubau?

 

Die PED 97/23/EG ist tot. Es lebe die Druckgeräte-Richtlinie 2014/68/EU.

Die Grundlagen sowie die technischen Inhalte der Druckgeräterichtlinie ändern sich. Gravierende Änderungen gibt es nicht; stattdessen wurde die Norm eher aufgehübscht:
  • Statt einer Konformititätserklärung nach EG, gibt es nun eine EU Konformitätserklärung. 
  • Statt einer Gefahrenbeurteilung wird es in Zukunft eine Risikobeurteilung geben.
  • Sowie einige andere formelle Änderungen.
Tatsächlich beruhen die Änderungen auf formal juristischen Änderungs-Notwendigkeiten innerhalb der EU Gesetzgebung. Die lang erwartete und notwendige Generalüberholung gab es diesmal nicht.

Für Sie ändert sich erst einmal nichts. Die bestehenden Bescheinigungen behalten ihre Gültigkeit. Bei den fälligen Re-Zertifizierungen erfolgt das Audit nach der neuen Norm. 

Leidiges Thema: Material-Qualität und andere Schurkereien

 

Auch wenn  es leichte positive Tendenzen im Markt hinsichtlich Bedarf und Konjunkturentwicklung gibt, herrscht  natürlich noch keine Zufriedenheit am Markt.

Mit schöner Regelmäßigkeit macht sich das auch bei dem Gebaren der Hersteller in China bemerkbar. Sie werden es sicher schon selbst bemerkt haben: Die Flut von Werbe-SPAMS von chinesischen Herstellern reißt nicht ab. Der Tenor ist immer der Gleiche: "Wir können Alles, wir sind Besten, wir sind die Billigsten. Bestell bitte JETZT!"

Das sind leider nicht die einzigen Auswüchse. Wir bekommen von Herstellern, die zu unserem erweiterten Netzwerk, nicht jedoch zu unseren Lieferanten gehören, in den letzten Monaten vermehrt unmoralische Angebote. Ganz ungeniert wird da vorgeschlagen minderwertiges Material zu kaufen und höherwertiges Material attestiert zu bekommen.

Für uns - für Sie - ist das selbstverständlich keine Option. Aber ist zu befürchten, dass der eine andere sich verlocken lässt oder auch schlichtweg überlistet wird.

Diese Tendenzen waren vor einigen Jahren am Markt weit verbreitet. Alle waren froh, dass diese Auswüchse in den letzten Jahren fast gänzlich verschwunden waren und ein hoher Qualitätsanspruch realisiert werden konnte. Dass diese Unsitte nun wieder auftaucht, ist mehr als bedauerlich.

Wenn wir gemeinsam an unseren hohen  Qualitätstandards festhalten, wird dieser "Trend" hoffentlich schnell wieder vom Markt verschwinden.




Am Notwendigem vorbei: Geplante Reform des Emmissionsrechtehandels

 

Wenn es nach der EU Kommission geht, wird es drastische Reformen des europäischen Emissionsrechtehandels geben, die ab 2020 greifen sollen. Diese Reformen hätten massive negative Auswirkungen für Europa. Die Wirtschaftsberatung Prognos rechnet damit, dass es keinerlei Neu-Investitionen in die Binnen Stahlindustrie geben würde, weil ein massiver Rückgang der Geschäftstätigkeit zu erwarten wäre. Er wird eine Reduzierung der Arbeitsplätze in der Stahlbranche um etwa 30% sowie massive finanziellen Einbußen erwartet.

Darüber hinaus wird befürchtet, dass das Ziel - nämlich die Reduzierung der Belastungen des Ökosystems durch die Auswirkungen der Stahlproduktion - nicht erreicht werden würde. Im Gegenteil: Es wird erwartet, dass die Umwelt deutlich stärker belastet wird, da nicht der europäisch hergestellte - relativ "saubere" - Stahl vermehrt verkauft würde. Tatsächlich würde Stahl aus Ländern wie z.B. China, deren Stahl-Produktion eine erhebliche Belastung der Umwelt darstellt, vermehrt produziert und verkauft werden.

Im Interesse der Binnenwirtschaft aber auch im Interesse der Umwelt, sollte bei den Reformplänen der EU  noch erheblich nachgebessert werden.

Aus für Hanjin - und jetzt?

 

Ende August gab es die überraschende Nachricht von der Hanjin-Pleite. Es herrschte große Unsicherheit, wie es nun weitergehen würde. Die Schiffe durften (zu der Zeit als wir das Video gedreht haben) keine Häfen anfahren, da unklar war, wer für Hafengebühren und Entladungkosten aufkommen würde. Es war ebenfalls unklar, wer für Kosten einer Umbuchung oder andere Aktionen aufkommen würde.

Das absolute Chaos. Wir waren in der glücklichen Situation keine Container auf Hanjin Schiffen zu haben. Ihre Lieferungen sind also in keiner Weise von der Pleite beeinflusst.

Mittlerweile hat sich die Situation etwas zum positiven Entwicklung entwickelt. Die südkoreanische Regierung hat eine Deckungzusage für die Entladung der Schiffe,  die noch auf dem Wasser sind, in drei ausgewählten Häfen zugesagt.

Das waren die heutigen Markt-Schnipsel für Sie. Möchten Sie in eines der Themen tiefer einsteigen? Dann sprechen Sie uns bitte an.

Dynamische Grüße aus Bremen - Lassen Sie es sich gut gehen!

Ihre Claudia Münster


Donnerstag, 1. September 2016

Neues vom Markt: August 2016

Der Markt im August: Ein kurzer und  knackiger Rückblick für Sie 


Börsennotierte Stahlkontrakte und Preisentwicklungen


Beim Shanghaier  Betonstahlkontrakt hielt der Aufwärtstrend aus Juli weiter an. In der zweiten Dekade des Augusts  wurde mit 350 EUR / Tonne den höchste Stand seit 4,5 Monaten erreicht. 

Der Preis für Eisenerz stieg weiterhin an, auf nunmehr 62,00 USD/T.

International wird dieser Aufwärtstrend bestätigt. Einer der Marktführer, der australische Bergbau Riese, BHP, vermutet, dass für die Rohstoffpreise die Talsohle durchschritten sei. 

Die Rohstahlproduktion in Deutschland ist zum vierten Monat in Folge gesunken. Verglichen im Mittel zum Vorjahr ist das ein Rückgang zum 2%. Vor dem Hintergrund einer verbesserten Auftragseingangslage ist jedoch damit zu rechnen, dass sich dieser Wert in den kommenden Monaten stabilisieren wird. 

Eine Überraschung ist die Preisentwicklung für Flachstahl im Binnenmarkt. Die für den Beginn des 3. Quartals erwartete Preisreduzierung ist nicht eingetreten. Der Preis bleibt stabil. Über die Ursachen wird spekuliert. Die einen meinen, es seien die gestiegenen Preise für Rohstoffe ausschlaggebend. Andere vermuten, dass ein gestiegener Bedarf im chinesischen Markt ursächlich ist. Wie immer bleibt alles spekulativ.  

Chinas Produktion

Erneut sichert Chinas Regierung zu, die Produktionskapazitäten - wie zugesagt - nunmehr konsequenter zu reduzieren, was dem Weltmarkt zweifelsohne zuträglich wäre. Ob man sich auf diese Äußerung verlassen kann, darf bezweifelt werden. 

Grund für die zögerliche Umsetzung sei die Torpedierung der Pläne durch die Bezirksverwaltungen. Durch strengere Umweltgesetze und schärfere Maßgaben bei der Kreditvergabe, will Peking dem nun entgegen wirken. 

Wachstum in China 
Zur wirtschaftlichen Lage in China lässt sich keine eindeutige Aussage treffen. Während einerseits der offizielle PMI-Index (Chinese Purchasing Managers Index) auf 49,9 Punkt fiel, stieg laut des chinesischen Wirtschaftsmagazin "Caixin"  der Index  für die chinesische Industrie wie auch im ersten Halbjahr 2016 erneut über die Wachstumsschwelle. 

Über die Gründe, warum der PMI gesunken ist, wird in zwei Richtungen spekuliert. Eine Vermutung ist, dass die chinesische Regierung den staatlichen Teil der Wirtschaft finanziell weniger pampert. Eine andere Theorie ist, dass die Kreditbeträge, die erforderlich sind, um zumindest des Status quo aufrechtzuerhalten, immer größer werden und sich dies auf die wirtschaftliche Lage negativ auswirkt. 

Stahl global 

Eine Realisierung der  Vorschläge der EU-Kommission zur drastischen Reformierung des Emmionspapierhandels würde die Binnen Stahlwirtschaft extrem gefährden. Nach den Plänen müsste die hiesige Industrie ab 2019 die Umweltzertifikate käuflich erwerben. Obwohl die Emmissionen bei EU Stahlwerken bereits am Optimum des technisch Möglichen sind. Schon jetzt ist der Emmissionsausstoß pro Tonne bei in Europa produziertem Stahl um 40% geringer als bei Stahl aus  China. Diese Pläne der Kommission hätten auf lange Sicht zur Folge, dass sich die Produktion in Europa weiter reduzieren würde. Tatsächlich würde sie in anderen Ländern deren Stahlproduktion eine höhere Umweltbelastung ist, steigen. Bei einer Realisierung der Pläne würde der Umwelt somit ein Bärendienst erwiesen werden. 

Es fragt sich, warum die Kommission derartige Pläne macht, die weder aus ökologischer noch ökonomischer Sicht nachvollziehbar sind. 

Ausblick oder Blick in die Glaskugel  

Im deutschen Stahlbereich gibt es leichte Lichtblicke.  Die Zahlen der Auftragsbücher für Stahlerzeugnisse steigen, z. B.  bei Walzstalz um rund 13% gegenüber den Vorjahreszahlen. 

Die Experten des MEPS (internationales, unabhängiges Analysten Portal) vermuten, dass ein Teil der Preiserhöhungen der letzten Monate nicht mehr rückgängig zu machen sein wird. Das heißt ganz konkret, dass nicht davon auszugehen ist, dass die Preise wieder auf das Niveau zum Jahreswechsel 2015/2016.
 
Dennoch bleibt die Situation im Hinblick auf die chinesischen Überproduktionen schwierig.
 
Optimistische Grüße aus Bremen - Lassen Sie es sich gut gehen!



Claudia Münster






Dienstag, 9. August 2016

Von stringentem Lieferantenmanagement, Beschaffungsstrategien und wie doch immer alles anders kommt

Die Märkte spielen verrückt.

Unser virtueller Einkäufer, nennen wir ihn Conni, rauft sich die Haare. Nachdem die extreme Talfahrt der Preise Anfang des 2. Quartals gestoppt schien, hatten alle gehofft, dass die Preise sich bei einer moderaten Erhöhung einpendeln. Tatsächlich schwankten die Preise in den Folgemonaten mit nicht kalkulierbarer Unregelmäßigkeit mal in die eine, dann wieder in die andere Richtung. 

Hinzu kamen extreme Preisunterschiede innerhalb der bewährten Sourcing-Quellen.

Wie soll Conni bei dieser Marktsituation die sorgsam entwickelte Strategie im Hinblick auf Lieferantenmanagement und Einkauf stringend einhalten?

Muss er nicht vernünftigerweise und unter kaufmännischen Gesichtspunkten umgehend von seiner Beschaffungstrategie abweichen und jeweils spontan seine Einkaufspraxis anpassen?

Über diese und andere Fragen rund um das Thema Beschaffungsstrategie unterhalten wir uns im heutigen Videobeitrag. Wir freuen uns, mit Herrn Schoon einen Experten zu diesem Thema dabei zu haben.



In schwierigen Marktsituationen sind  Unternehmen vor große Herausforderungen gestellt. Während vordergründig der Verkauf und die schwindenden Absatzmärkte die größte Herausforderung darstellen, ist im Einkauf tatsächlich zunächst der Preis die vordergründige und alles entscheidende Komponente.

Doch hier hat in den letzten Jahren global ein Umdenken stattgefunden. Noch vor 10 Jahren war ausschließlich der Preis der ausschlagende Faktor bei den gängigen Beschaffungsstrategien. Zugunsten dieses Faktors hat man sich beim Lieferantenmanagement eben auf die eine Quelle verlassen, die übrig blieb,  wenn der Preis passte.

Obwohl auch aktuell kein Unternehmen sich dem Preisdruck entziehen kann, haben im Lauf der Jahre andere Faktoren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die Nachhaltigkeit der Lieferantenbeziehungen, der Aufbau eines verlässlichen Lieferantennetzwerk und die damit verbundene Sicherung der Supply-Chain Kette haben deutlich an Bedeutung gewonnen.

Folgerichtig praktizieren  die meisten Unternehmen eine optimierte Dual- oder Triple-Sourcing Strategie, bei der sie die  Vorteile eines verlässlichen Lieferantennetzwerks nutzen. Gleichzeitig stellen sie so sicher, preislich die notwendige Konkurrenz unter den Anbietern aufrecht zu erhalten und praktizieren so eine in jeder Hinsicht  optimierte Einkaufsstrategie.

Wenn die Märkte verrückt spielen und Preisentwicklungen nicht einschätzbar sind, kann es aber schwer sein, die entwickelte  Strategie konsequent umzusetzen. Ein situativer und ausschließlich markt- und preisorientierter Einkauf erscheint dann verlockend und effektiv.

Tatsächlich ist jedoch das Festhalten an der entwickelten Strategie empfehlenswert, da Sie so die Risiken bei der Beschaffung minimieren und zwar in jeder Hinsicht: Qualität und Verfügbarkeit und Vielfalt. Eine situative und intuitive Änderung bei der Einkaufspraxis birgt immer das Risiko, dass sie der firmeneigenen und unter strategischen Gesichtspunkten entwickelten Beschaffungsstrategie zuwiderläuft. Deshalb sollte zuvor immer ein check-up der gelebten Praxis an der strategischen Aussrichtung erfolgen: Wenn dann eine Änderung notwendig ist, können Sie diese Ihrem Beschaffungsmanagment anpassen.


Optimistische Grüße aus Bremen - lassen Sie es sich gut gehen!


Claudia Münster


Donnerstag, 4. August 2016

Neues vom Markt: Juli 2016

Es bleibt dabei: Eine eindeutige Tendenz ist nicht auszumachen. Auch weiterhin bleibt alles in Bewegung.


Börsennotierte Stahlkontrakte 

Eine eindeutige Richtung gab es im Juli nicht. 

An der Londoner Metallbörse (LME) stieg der Stahlschrottpreis von 214 US-Dollar auf 219 Dollar, während der Preis für Betonstahl um 11 Dollar auf 380 Dollar sank.

Hingegen legte der Betonstahlkontrakt in Shanghai zu. Er Stie von 2.295 Yuan (€ 310) auf 2.444 Yuan (€ 332). 

Ebenso stieg der Eisenerzpreis, der eheähnlich mit Chinas Stahlindustrie verbunden ist, von 54,20 Dollar auf 58,80 Dollar je Tonne. Damit kletterte der Preis auf den höchsten Stand seit drei Monaten. 

Chinas Produktion

Die monatliche Produktion von Rohmaterial in Chinas Stahlwerken fiel im Juli um 1,22% auf 21.600 Tonnen im Monatsvergleich.  

Die Lagerhaltung in chinesischen Stahlwerken stieg um moderate 4,27%. 

Wachstum in China 

Zur wirtschaftlichen Lage in China lässt sich keine eindeutige Aussage treffen. Während einerseits der offizielle PMI-Index (Chinese Purchasing Managers Index) auf 49,9 Punkt fiel, stieg laut des chinesischen Wirtschaftsmagazin "Caixin"  der Index  für die chinesische Industrie wie auch im ersten Halbjahr 2016 erneut über die Wachstumsschwelle. 

Über die Gründe, warum der PMI gesunken ist, wird in zwei Richtungen spekuliert. Eine Vermutung ist, dass die chinesische Regierung den stattlichen Teil der Wirtschaft finanziell weniger pampert. Eine andere Theorie ist, dass die Kreditbeträge die erforderlich sind, um zumindest des Status quo aufrechtzuerhalten, immer größer werden und sich dies auf die wirtschaftliche Lage negativ auswirkt. 

Ausblick oder Blick in die Glaskugel  

Der allseits lang erwarte Preisanstieg für den Stahlsektor, der ab März 2016 gemäßigt und dennoch instabil eingetreten war, ist aktuell in Gefahr. Aktuelle Tendenzen lassen befürchten, dass dieser moderate Anstieg wieder rückabgewickelt wird. 

Nach dem Index der MEPS (Metallberatungsgesellschaft) ist der Sammelindex für die Stahlpreise weltweit im Juli um 0,9% gesunken und zwar erstmals in diesem Jahr. 

Als mögliche Ursache dafür wird eine erhöhte Menge von  billigen Importstahl aus China und Russland im Markt gesehen. 

Optimistische Grüße aus Bremen - Lassen Sie es sich gut gehen!



Claudia Münster














Freitag, 22. Juli 2016

Sind Sie fit für Industrie 4.0?

Ich kann's nicht mehr hören!

Industrie 4.0 ist DAS Thema. Ja, ich habe verstanden: Es geht um die Verzahnung der industriellen Produktion mit der modernen Technik und es geht um Kommunikation. Und es geht um noch viel mehr.

Es geht um Systeme, die lernfähig sind, die sich entwickeln. Hightech Strategie.

Keine Frage, die Industrie 4.0 wird kommen und alle Bereiche der erfassen.  Bislang haben nur die wirklich Großen die Systeme bereits in ihre Unternehmen implementiert.

Wir Europäer hinken im Vergleich etwas hinterher. Hier herrschen große Bedenken, die einher gehen mit einer gewissen Zögerlichkeit. Doch es geht kein Weg an dieser Entwicklung vorbei. Telekom Chef Höttges hat es drastisch ausgedrückt: "Statt Industrie 4.0 drohe ...sonst die Industrie 0.0"

Die Wirtschaft der Zukunft, die digital vernetzten Systeme, ticken anders als das Business, dass wir alle kennen. Alles ist schneller, flexibler, chaotischer - aber auch näher am Kunden.  

Doch was bedeutet Industrie 4.0 für den Handel und den Einkauf? Müssen wir uns auch anpassen und umstellen? Was wird sich ändern? Oder bleibt alles wie es ist?




Durch die Verzahnung von Mensch, Maschine und Produktion geht das eine nicht ohne das andere. Die Ausgangsbasis ist immer die Ausrichtung am Kundenbedürfnis. Damit diese Bedürfnisse punktgenau in der Produktion landen, muss die gesamte Kette inklusive Handel auf lange Sicht komplett verzahnt werden. Die Chancen und Möglichkeiten einer intelligenten Produktion würden ohne diese Verzahnung überhaupt nicht hinreichend ausgeschöpft, da der notwendige Input fehlt.

Doch wie kann so eine Verzahnung aussehen? Müssen nun einfach "von oben" Vorgaben geändert werden und so der notwendige Entwicklungsfluss in Gang gesetzt werden?

Sicher nicht! Tatsächlich ist der erste notwendige Schritt die Analyse, wie bereit Ihr Unternehmen überhaupt schon ist für die notwendigen Neuerungen. Systeme müssen untersucht werden auf Möglichkeiten und Chancen. Hierarchien müssen flacher werden, damit die Informationen in alle Richtungen ausgetauscht werden und so der maximale Nutzen erzielt werden kann. Führungsprinzipien müssen geändert und angepasst werden. Unternehmen alter Prägung passen nicht in die  neuen Systeme.

Diesen Anforderungen zu genügen und die notwendigen Prozesse zu verändern, verlangt viel von uns allen.

Der ideale Pacemaker  für diese neuen Systeme ist dabei der Einkauf. Der Einkauf, der sowohl Kompetenzen im  Managementbereich  als auch im technischen Bereich  hat. Verzahnt nach außen - mit dem Kunden  und nach innen, mit der Produktion bzw. dem Produkt, ist dieser Bereich hervorragend dazu geeignet die Erneuerungen voranzutreiben.

Was könnte sich konkret im Handel ändern? Bislang wurde beispielsweise unter optimierter Lagerhaltung  lediglich die Optimierung der eigenen Bestände und Dispositionen  verstanden. Das hat immer auch bedeutet, dass es bei der Lieferkette zu den Ihnen bekannten Problemen gekommen ist. Unerwartete Bedarfe am Markt haben die Lagerkapazitäten extrem reduziert, was wiederum zu Lieferengpässen an anderer Stelle geführt hat usw..  Der Lagerbestand der Zukunft könnte dank BIG DATA die gesamte Lieferkette erfassen und so für wirklich optimierte Lagerdisposition sorgen.

"Herrjemine, wie soll das gehen?", fragen Sie sich. Wir uns auch. Und das ist auch gut so, denn  diese Systeme werden kommen. Wenn wir uns nicht um Antworten bemühen, werden es andere tun.

Wir sollten die Chancen nutzen und Vorreiter sein. Lagerbestände durch intelligente Systeme innerhalb der gesamten Lieferkette zu optimieren und so Wettbewerbsvorteile sichern.

"Mit den Methoden von gestern kann man nicht die Probleme von morgen lösen."
 Wie bereiten Sie sich auf diese Herausforderungen vor?

Dynamische Grüße aus Bremen - Lassen Sie es sich gut gehen!


Claudia Münster

Donnerstag, 9. Juni 2016

Über Strafzölle auf Stahlimporte, drohende Handelskriege. Und was ist eigenlich ein MES?

Die Situation zwischen der EU und China spitzt sich immer weiter zu. Begriffe wie  Handelskrieg, Einfuhrbeschränkungen, Strafzölle, Status als Martwirtschaft zieren die  Headlines der Print-Medien.

Auf dem G7 Gipfel in Japan hat Jean-Claude Junker bekräftigt, dass die EU die Schutzmaßnahmen gegen die Billig-Import aus China ausweiten will. Die EU tönt unisono, dass man sich nicht erpressen lassen werde.

Der chinesische Bär will sich diese Haltung der EU nicht gefallen lassen und wirft der EU Protektionismus  vor. Im übrigen sei die ganze Diskussion absolut übertrieben, da das Volumen der Stahl-Exporte, bezogen auf die gesamten Handelsbeziehungen zwischen China und der EU, lediglich 2% ausmache.

Doch mittlerweile hat sich das Thema der Medien geändert:   Es geht nicht mehr nur um mögliche Anti-Dumping-Maßnahmen gegen Stahlprodukte aus China, sondern es geht um den Status Chinas als Marktwirtschaft.


Hintergrund dieser Auseinandersetzung ist das Auslaufen einer Klausel des Protokolls über  Chinas Beitritt zur WTO (Welthandelsorganisation) im Jahre 2001, die im Dezember 2016 ausläuft. In fast allen Medien wird die Auffassung vertreten, dass sich daraus eine Verpflichtung für die EU ergibt, China den Status einer Marktwirtschaft anzuerkennen (MES = Market Economy Status). Dieser Status würde dazu führen, dass die EU China nicht mehr mit Anti-Dumping Maßnahmen sanktionieren könnte.

Und da haben wir das Dilemma.

Für die EU-Stahlindustrie ist es eine Horror-Vorstellung, dass China nach der Anerkennung als MES unbehindert den europäischen Markt mit  Stahlprodukten zu Billigpreisen überschwemmen könnte. Die Stahlindustrie, die sich bereits seit Jahren in der Krise befindet, fürchtet extreme Folgen für die gesamte Branche.

Das macht natürlich der EU Sorge und sie will die Binnenindustrie schützen und stützen.

Auf der anderen Seite ist die EU auf China als Handelspartner angewiesen. Würde China als Handelspartner für die EU wegbrechen, hätte das fatale Folgen für den gesamten  Binnenmarkt. Und insbesondere für Deutschland.

China pocht auf Einhaltung der Zusage und droht mit einem Handelskrieg, sollte sie nicht den Status einer Marktwirtschaft von der EU erhalten.  

Aber wir sollten nicht vergessen, dass  auch China viel zu verlieren hat, denn die chinesische Wirtschaft verkauft mehr als doppelt soviel Waren insgesamt nach Europa als umgekehrt.

Mitte Juni wird Angela Merkel in Peking erwartet und Experten sind sehr gespannt darauf, wie die Regierung Merkel mit dieser Situation umgehen wird.







Tja, was soll man nun von der ganzen Angelegenheit halten? Werden Sie noch schlau aus der ganzen Sache?

Nein? Dann geht es Ihnen wie mir.  Deshalb habe ich - nach dem Dreh des Videos - noch  ein bisschen weiter recheriercht und will mal etwas Licht in Sache bringen. 

Nichts ist so einfach wie es scheint

 

Die Medien positionieren sich deutlich und klar und beziehen - je nach Couleur -  Stellung. Da ist die Fraktion, die sagt, dass die EU sich an die gemachte Zusage halten und demzufolge für China den Status einer MES anerkennen müsse. Und  da gibt es die andere Seite, die wegen der zu befürchteten  Folgen für die EU Stahlindustrie heftigste  Einwände dagegen hat.

Aber:  Es gibt keine Zusage der EU. Es gibt die Klausel des WTO Beitrittsprotokolls, aus der sich für die EU die Verpflichtung der Anerkennung des Status als Marktwirtschaft ergeben könnte. Es gibt keinen Vertrag zwischen der EU und China. Es gibt lediglich diese Klausel. Wie Sie sich bei einer juristischen Frage vorstellen können: Nix Genaues weiß man. Vielleicht ja, vielleicht nein - alles Auslegungsache.

Es wird nun empfohlen, diese Frage schnellstmöglich völkerrechtlich klären zu lassen.

Mir hingegen stellt sich die Frage, warum diese Frage nicht schon längst völkerrechtlich geklärt wurde. Die EU weiß doch seit 15 Jahren, dass diese Frage spätestens im Dezember 2016 geklärt sein muss.

Nun gut, es wäre sicher gut und sinnvoll, diese Aufgabe rasch nachzuholen, um juristische Klarheit zu haben.

Wir brauchen keinen Verlierer, wir brauchen  nur Gewinner


Aber unabhängig vom Ausgang der juristischen Klärung dieser Frage, sollten die Partner miteinander reden und nach Lösungen suchen. Denn ein Handelskrieg würde nur Verlierer bedeuten - auf beiden Seiten.

In einer globalisierten Welt geht es nicht nur um die eigenen Interessen, es geht um gemeinsame Ziele. Gemeinsam sollten China und die EU versuchen, Zugänge zu Märkten zu erleichtern und zwar in der EU und in China. Und gleichzeitig sollte man gemeinsam sicherstellen, dass unfaire Importe, die die Regeln der Marktwirtschaft nicht beachten, verhindert werden - in beiderseitigem Interesse. Gemeinsam sollten Überkapazitäten abgebaut und eine Basis für eine florierende Stahlindustrie geschaffen werden.

Ich würde mich freuen Ihre Meinung dazu zu hören: Wie soll sich Europa in dieser Frage verhalten?

Lassen Sie es sich gut gehen!




Claudia Münster



Nachtrag: Zum Abschluß noch die im Video versprochene Info zu den akuellen Preisen im Bereich Flansche (akuelle Steigerung jeweils im Vergleich zum Preis im Februar 2016) :
  • C-Stahl plus 8% circa
  • Edelstahl plus 5% 
Wobei die Preise im Moment nach stark schwanken.