Wie kann sich der deutsche Maschinen- und Anlagenbau in einem global stetig wachsenden Wettbewerb behaupten? Das sind Fragen, der sich deutsche Anlagenbauer stellen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Trotz der erschwerten, wirtschaftlichen Situation seit der Krise 2008 ist der deutsche Maschinen- und Anlagenbau in der weltweiten Maschinenproduktion mit einem Anteil von 11% in 2014 de facto weiterhin zweifelsohne von hoher Relevanz. Auch wenn belebende konjunkturelle Impluse im laufenden Jahr ausgeblieben sind und nicht mit einem Zuwachs des Umsatzes zu rechnen ist, geht der Fachverband Armaturen (VDMA) für 2015 von einem stagnierenden Vorjahresergebnis aus. Laut der VDMA Mc-Kinsey-Studie "Zukunftsperspektiven deutscher Maschinenbau" aus 2014 ist der deutsche Maschinen- und Anlagenbau trotz der verhaltenen Wirtschaftlage innovativ, vielfältig und international erfolgreich tätig.
Was sind die Erfolgsfaktoren, die sich deutsche Anlagen- und Maschinenbauer gerade in Zeiten einer verhaltenen, konjunkturellen Lage zu nutze machen können?
Technologievorsprung
Die Fokussusierung auf den Technologievorsprung ist einer der Erfolgsfaktoren für deutsche Unternehmen. Deutsche Anlagen- und Maschinenbauer haben einen hohen Technologie- und Innovationsstandard im internationalen Vergleich. Deutschland steht weltweit für Technologie, Innovation und Qualität. Es gilt diesen Standard zu halten und auszubauen, um im Vergleich mit ausländischen Anbietern diesen klaren Vorteil zu behalten. "Made in Germany", ursprünglich als Stigma mit dem "Merchandise Act" in England im Jahre 1887 eingeführt, gilt heute als herausragendes Qualitätsmerkmal. Und bietet als solches die Möglichkeit für Verkäufe auch in Märkte, die anderen internationalen Konkurenten verschlossen bleiben.
Internationaler Kundenstamm
In einer globalisierten Welt ist neben der Pflege der nationalen Kunden, die Pflege und der Ausbau der internationalen Kundenbeziehungen ein wesentlicher Aspekt für den Erfolg. Die internationale Aufstellung stellt eine erhebliche Wachstumsquelle für den deutschen Anlagen- und Maschinenbau dar - trotz nur gering gestiegener Exportzahlen im laufenden Jahr. Die Internationlisierung ist eine wesentliche Grundlage für weiteres Wachstum.
Service und After Sales
Ein Ausbau des Serviceangebots sowie der After Sales Betreung stellt im internationalen Vergleich einen unschätzbaren Vorteil dar. Die kundenorientierte Ausrichtung dieses Geschäftsbereich kann DEN Unterschied ausmachen, um Kunden an das Unternehmen zu binden. Bei der Neukundengewinnung ist ein Unternehmen, das in diesem Bereich gut aufgestellt ist, im Vorteil zu internationalen Anbietern. Gleichzeitig bietet sich hier auch eine Einnahmequelle, um fehlende Zuwächse im Bereich Neugeschäfte auszugleichen.
Bei konsequentem Ausbau und Fokus auf diese Aspekte und Kompetenzen im Rahmen von optimierten Prozessen und einer primär auf die Kundenbedüfnisse ausgerichteten Firmenpolitik, bieten sich für den deutsche Anlagen- und Maschinenbauer gute Chancen in einem globalisiertem Wettbewerb.
Montag, 21. September 2015
Montag, 14. September 2015
5 Tipps wie Sie effizient Daten zur Messung der Kundenzufriedenheit erheben
Viele Unternehmen arbeiten mit Feedback-Fragebögen, die
auftragsbezogen oder unabhängig von Aufträgen in regelmäßigen Abständen an die
Kunden versandt werden. Sicher werden Sie - wie auch wir - die Erfahrung
gemacht haben, dass das Feedback der
Kunden hierauf sehr gering ist. Der Hauptgrund für die unbefriedigende
Feedback-Quote ist sicherlich der Faktor "Zeit". Im täglichen Zeit-
und Prioritätenmanagement landen diese Fragebögen stets sehr weit hinten, da
andere dringendere und wertschöpfende Tätigkeiten Vorrang haben. Es ist zu
bezweifeln, dass sich trotz der geringen Feedbackquote die Kundenzufriedenheit
an Hand der wenigen Fragebögen effizient
messen und bewerten läßt.
Auch die Umstellung auf eine telefonische Befragung der
Kunden bringt regelmäßig nicht den gewünschten Erfolg, da sich diese
verständlicherweise von einer Beantwortung der Fragen des Bogen tendenziell
eher gestört fühlen. Und im Gegensatz zu einer Zusendung des Fragebogen, hier
noch weniger die Möglichkeit haben, diesem "Zeitfresser" zu entgehen
- ohne sich unhöflich zu fühlen.
Wenn also diese beiden Wege nicht zum erfolgreichen
Erheben der Daten führen, bleibt die Frage, wie Sie an die wichtigen Daten
kommen. Wir haben ein Modell entwickelt, dass sich primär an dem Wunsch des
Kunden, keine Zeit zu verlieren, orientiert. Dieses Modell ist systemisch
angelegt und nutzt insbesondere die Daten, die
Ihnen bereits zur Verfügung stehen.
Bewerten Sie Ihre
Lieferanten auftragsbezogen
Bewerten Sie Lieferungen
Ihrer Lieferanten auftragsbezogen im Hinblick auf Qualität, Liefertreue und
alle anderen für Sie relevanten Aspekte. Anhand dieser Daten bekommen Sie Informationen, die sich zum großen Teil auch für
die Bewertung der Kundenzufriedenheit
heranziehen lassen. Wenn Ihr Lieferant
beispielsweise eine zweiwöchige Lieferverzögerung hatte, können Sie bei vereinbarten just-in-time Lieferungen an Ihren Kunden,
hieraus Aussagen zu Ihrer eigenen
Liefertreue in Bezug auf Ihren Kunden gewinnen.
Vernetzen Sie Abteilungen
Vernetzen Sie Abteilungen, so dass Ihnen bei der
auftragsbezogenen Ermittlung der Kundenzufriedenheit alle Daten aus etwaigen Reklamationen zur Verfügung stehen.
Diese relevanten Informationen können somit direkt in Ihre Bewertung
einfließen. Dies sollte auch für
Beschwerden gelten, die zwar nicht zu einer Reklamation geführt haben, aber dennoch
die Unzufriedenheit Ihrer Kunden widerspiegeln. Gerade sogenannte unvoiced
claims bieten relevante Informationen im Hinblick auf die Kundenzufriedenheit.
Führen Sie auftragsbezogene Telefonate mit Ihren Kunden
Diese Telefonate dürfen aber keinesfalls den Charakter
einer Abfragung gemäß Fragenkatalog haben; das mögen die Kunden nicht. Seien
Sie offen bei diesen auftragsabschließenden Telefonaten und nehmen Sie etwaige Kundenwünsche auf. Geben Sie Ihren
Kunden im Rahmen eines freundlichen Telefonats die Gelegenheit, auch etwaige
Verbesserungsvorschläge zu äußern. Wichtig ist also: Dieses Telefonat soll
nicht primär Ihnen nutzen, sondern Ihrem Kunden. Und dennoch können Sie wertvolle
Informationen gewinnen.
Bewerten Sie die Kundenzufriedenheit intern und
auftragsbezogen
Werten Sie alle unter den Punkten 1 bis 3 gewonnen
Informationen intern in einem Fragebogen aus. Wichtig ist dabei die Bewertung
mit eindeutigen Kennzahlen, beispielsweise einem klassischen Notensystem. Der
Vorteil dieser internen Methode ist,
dass Ihr Kunde, der seine Zeit gerne für effizient in sein eigenes Business investiert,
keine Mehrarbeit hat. Diese Arbeit haben Sie ihm abgenommen.
Bewerten Sie die Kundenzufriedenheit einmal jährlich
Unter Heranziehung aller auftragsbezogenen Bewertungen der
Kundenzufriedenheit bewerten Sie nun einmal jährlich die Kundenzufriedenheit
und zwar ebenfalls eindeutig meßbar und dokumentieren diese Ergebnisse. Die so
gewonnenen Informationen zeigen Ihnen, wo Handlungsbedarf besteht und ob Sie
etwas tun müssen, um die Kundenzufriedenheit zu steigern. Sie können darüber hinaus
auch erkennen, ob und in welchem Bereich gehäuft Probleme aufgetreten sind und
können direkt mit Maßnahmen zur Verbesserung ansetzen.
Nachdem wir viele unterschiedliche Methoden ausprobiert
haben, hat sich dieses System für uns bewährt. Wir wissen nun sehr genau, ob
und wie zufrieden unsere Kunden sind und wissen wo wir uns verbessern müssen.
Wir hoffen Ihnen ein paar Anregungen gegeben zu haben, wie
Sie an relevante Informationen zur Messung der Kundenzufriedenheit kommen, ohne
dass dies die Zeit Ihres Kunden kostet.
Ganz herzliche Grüße
Claudia Münster
Montag, 7. September 2015
Steckt China tatsächlich in der Krise?
Riesengroß ist der Aufschrei aller Analysten. Bedrohliche Schlagzeilen
wie „China zieht die Weltwirtschaft nach unten“ , „Krise in China erscheint
unabwendbar“, aber auch „China-Krise
löst Griechenland-Krise ab“ tauchen täglich in den Medien auf. Aber was ist dran an diesen großen Sorgen um
die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und was hat das mit uns zu tun?
Zunächst einmal: Was genau passiert aktuell in China und in
der Weltwirtschaft?
- Die Rohstoffpreise sacken immer weiter ab. Kupfer, Nickel und Eisenerz haben den niedrigsten Wert seit sechs Jahren. Laut Meldungen des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) brach der Rohstoffpreisindex im Juli 2015 im Vergleich zum Vormonat um 9,1% ein. Besonders stark machen sich die gesunkenen Rohstoffpreise beim Rohölpreis bemerkbar.
- Die chinesische Zentralbank hat mit einem Rekordeingriff den Yuan abgewertet. Der Mittelkurs des Yuan wurde im Vergleich zum USD im Juli um 1,9% herabgesetzt.
- Die chinesischen Börsen befinden sich im Abwärtsstrudel.
- Nach 13 Boomjahren hat China aktuell eine Immobilien-Krise. Die Immobilienpreise haben sich innerhalb von sechs Jahren fast verdoppelt und es gibt erhebliche Leerstände.
- Chinas Exporte gehen zurück.
Aber steckt China wirklich in einer existentiellen Krise?
Wichtig ist zu
berücksichtigen, von wo China kommt.
Dem Absturz der Aktien ging ein einjähriger Boom voraus, in
dem die Kurse um 150% gestiegen sind. Das
bedeutet in Konsequenz, dass Anleger,
die vor einem Jahr gekauft haben und jetzt ihre Aktien abstoßen, immer noch
einen nicht unerheblichen Gewinn machen.
Zudem ist der aktuelle Aktienkurs kein absoluter Indiz für einen möglichen Absturz der gesamten chinesischen
Volkswirtschaft. Das liegt zum einen daran, dass der Anteil der Anleger in
der chinesischen Bevölkerung im Vergleich zu westlichen Ländern deutlich geringer ist. Zum anderen hängt die Finanzierung von
Unternehmen – anders als beispielsweis ein den USA – auf Grund der Besonderheiten
des Systems , nicht von den Aktienkursen ab.
Ein ziemliches Problem hingegen ist der Anteil und die Höhe
an Privatschulden, die sich seit 2007 mehr als vervierfacht haben. Hier ist vielleicht ein bisschen Geduld
vonnöten, bis sich die Problem regulieren
lassen. Der große Unterschied zum Rest der Welt ist allerdings, dass China
nicht im Ausland verschuldet ist. Tatsächlich verfügt China immer noch über die
größten Devisenreserven der Welt.
Wie verhält es sich mit dem Wirtschaftswachstum Chinas? Verifizierbare
Zahlen liegen hier naturgemäß nicht vor.
Unter Analysten gehen die pessimistischsten aber von einem Witschaftswachstum
von mindestens 3 % bis 4% aus. Das ist im Vergleich zum Wachstum der
vergangenen Jahre natürlich bitter. Aber im Vergleich mit dem Rest der Welt
kann sich dieses Wirtschaftswachstum durchaus noch sehen lassen.
Welches Ausmaß die Krise nun tatsächlich hat, läßt sich also nicht genau
einschätzen. Und natürlich zittert die Welt wenn Chinas Wirtschaft hustet. Was wiederum einmal mehr die enorme Bedeutung
Chinas für die Welt verdeutlicht. So bleibt es nur abzuwarten, wie es weitergeht. Fakt
ist, dass anders als im schwächelnden produzierenden Industriebereich, die
Dienstleistungsbranche in China boomt, der Bildungsgrad immer weiter steigt und
die Erschließung ländlicher Bereiche immer weiter fortschreitet, was wiederum
positive Auswirkungen auf die chinesische Wirtschaft haben wird.
Wir dürfen gespannt sein, ob die Befürchtungen des Westens begründet sind oder ob sich hier lediglich eine gesunde Reduzierung des unglaublichen Wachstums der Vergangenheit innerhalb der chinesischen Wirtschaft vor unseren Augen vollzieht.
Herzliche Grüße aus Bremen
Claudia Münster
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