Mittwoch, 5. April 2017

Neues vom Markt: März 2017

Münsters Rückblick 

Im Bereich Flansche sind die Preise im März im Wesentlichen stabil geblieben. Erstmals seit Oktober 2016 kam der Aufwärtstrend zum Stillstand. Bezogen auf den Beginn des Monats gab der Preis nur sehr gering nach und hat sich somit bei einer etwa 40%-ige Preissteigerung eingependelt.  

Allgemeine Preisentwicklung Flansche und Rohstoffe

Da der Preis für das Vormaterial P250GH im März weitgehend stabil blieb, traten endlich die heiß ersehnte Preisestabilisierung für Flansche aus C-Stahl ein.

Diese Stabilisierung trat fast auf Ansage ein, denn es wurde allgemein damit zum Ende des ersten Quartals gerechent.

Unsere Hersteller rechnen damit, dass die Preise sich in den nächsten Wochen auf dem aktuellen Preislevel bewegen werden und erwarten nicht, dass die Preise wieder massiv einbrechen werden.
 
Beim Eisenerz sackte der Preis im Vergleich zum Februar um 16% ab. 

Das Vormaterial für Edelstahl stieg weiterhin; jedoch lediglich im moderaten, einstelligen Prozentbereich. Es wird aber damit gerechnet, dass die Preise in nächster Zeit sinken werden.

Situation in China 

Der März war für die Hersteller in China erschwert durch andauernde Restriktionen bei der Produktion. Die chinesische Regierung  ordnete aus Gründen der Imionssions-Reduzierung zahlreiche Werksschließungen an. 

Eigentlich sollte die dicke Luft, verursacht durch die Kohleöfen der Hersteller, der Vergangenheit angehören. Denn im vergangenen Jahr führte die Regierung die Umstellung auf Gasöfen ein, um die Imissionen deutlich zu reduzieren.

Doch im Reich der Mitte gab es einen nicht unüblichen Mittelweg. Zwar nicht festgelegt, doch geduldet. Die großen Hersteller installierten pünktlich zum Stichtag die vorgeschriebenen Gasöfen. Aber eben nur einen. Denn die neuen Öfen sind teuer und auch Gas ist deutlich teurer als das Verheizen von Kohle. Gleichzeitig behielt jeder Hersteller noch seine Kohleöfen und fuhr zweigleisig.

Doch damit war im März Schluss. Die Regierung setzte eine Inspektoren-Kommission ein und reiste durch die betreffenden Provinzen auf Suche nach Übeltätern. Wurden die Imissionsgrenzwerte nicht eingebehalten, wurde ein sofortiger Produktionsstop angeordnet.

Das hatte zur Konsequenz, dass es erhebliche Verspätungen bei den Lieferungen gab. Diese wurden verstärkt durch die Verknappung des Vormaterials. Die Beschaffung ist erschwert nachdem  mehrere Stahlhütten in den letzten Monaten ihre Pforten schließen mussten.


Auch wenn aus Sicht des EU im Hinblick auf Stahl, Bleche und  andere Stahlprodukte die Maßnahmen der chinesischen Regierung zum Abbau der Überkapazitäten keinesfalls ausreichend sind um die EU-Binnenindustrie vor Anti-Dumpingpreise zu schützen. Für den Bereich der Flansche gilt dies nicht. Denn tatsächlich gibt es nicht genügend Kapazitäten im Europa um den Bedarf an Flanschen überhaupt zu decken. Europa ist hier auf Importe angewiesen.

Werksschließungen, Produktionsstopp und Materialverknappung lassen in Zukunft längere Lieferzeiten befürchten, auch wenn unsere chinesischen Partner uns zusichern, dass die Liefertreue gegeben sei.
 

Binnenmärkte 

Der positive Trend der letzten Wochen beim Auftragseingang der Stahlindustrie hielt auch im März an. Ein knackiger Impuls ist das jedoch noch nicht.

In der EU wird zur Zeit über ein Update der EU-Antidumping-Verordnung verhandelt. Mit dieser Maßnahme will sich der EU-Binnenmarkt vor Stahlprodukten zu Dumpingpreisen aus China schützen.  Damit will die EU vorsorgen für den Fall, dass  China nach dem Auslaufen des WTO Protokolls im Dezember, den Status einer freien Marktwirtschaft erhalten sollte.

Ausblick oder mein Blick in die Glaskugel 

Die Markt hofft nun einheitlich darauf, dass die eingetretene Stabilität anhaltend ist und die Preise nicht wieder auf ein Niedrig-Niveau zurückfallen, wie zuletzt im zweiten Quartal 2016.

Dies wäre in zweifacher Hinsicht fatal, denn zum einen hätten die Händler, die zwischenzeit mehrheitlich ihre Lager aufgestockt haben (und mussten), zum falschen Zeitpunkt eingekauft hätten und müssten herbe Einbußen beim Verkauf hinnehmen. Zum anderen begrüßen alle einhellig die Preissteigerung als Schritt die richtige Richtung.

Wenn die Preise stabil auf diesem hohen Level bleiben, werden sich die Preise sukzessive am Markt und somit bei den Endkunden durchsetzen. Und das wäre für uns alle gut.

Dynamische Grüße aus Bremen - lassen Sie es sich gut gehen!


Claudia Münster

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